Der Blog von Alpinisten für Alpinisten

Neue Seile werden vom Hersteller maschinell auf eine Rolle gespult und kommen in diesem Zustand in den Verkauf.

Das Seil wird maschinell auf eine Rolle gespult

Deshalb ist bei fabrikneuen Seilen unbedingt darauf zu achten, dass diese vor der ersten Nutzung auch so abgeschossen werden, wie sie von der Rolle kommen !

 Keinesfalls sollte man das neue, aufgerollte Seil einfach hinschmeißen und versuchen, von einem Ende zum anderen durchzuziehen – unzählige Drehungen des Seils um die eigene Achse, Seilsalat und eine erstaunliche Krangelbildung, die sich im Nachhinein kaum noch beheben lässt, wären die Folge. Um das tolle neue Seil nicht schon am ersten Tag dauerhaft zu schädigen, ist es essentiell, dass Seile und Reepschnüre vor dem ersten Gebrauch immer richtig abgerollt werden.

Wir möchten Euch im Folgenden zwei Methoden vorstellen, mit deren Hilfe ein fabrikneues Seil so abgerollt werden kann, dass es dauerhaft krangelfrei bleibt und über eine lange Zeit ein optimales Handling bietet.

Erste Methode: Abrollen über den Unterarm

Bei dieser Methode wird mit Hilfe der Arme eine Spule imitiert, auf der das Seil analog zum Aufroll-Vorgang abgerollt wird.

Man öffnet die Seilverschnürung und steckt beide Unterarme gegenläufig durch die Seilrolle. Unter ständigem Zug nach außen werden die Unterarme umeinander gedreht, so dass die Seilenden, wie von der Rolle abgespult, auf den Boden gleitet.

Da bei dieser Methode, das Seil unter ständigem Zug stehen soll, bietet sich diese Methode an, wenn man die Hilfe einer zweiten Person in Anspruch nehmen kann.

Nachdem das Seil auf diese Weise komplett abgerollt wurde, kann das Seil noch zwei- oder dreimal Meter für Meter durch die Hand gezogen und dabei leicht geschüttelt werden, um eventuell vorhandene Windungen und Krangel aufzulösen. Danach wird es zum Transport ganz normal als Puppe aufgenommen oder im Seilsack verstaut.

Zweite Methode: Abrollen auf einer festen Unterlage (z.B. Tisch)

Diese Methode lässt sich auch alleine sehr gut durchführen. Wieder entfernt man die Seilverschnürung, legt das Seil auf einen Tisch und formt das Seil zu einem Kringel bzw. Kreis. Die beiden Seilenden hängen vom Tisch in Richtung Seilsack. Jetzt wird das Seil, ähnlich einem Lenkrad solange in eine Richtung gedreht, bis sich das komplette Seil in den Seilasack abgewickelt hat.

Auch bei dieser Methode wird das Seil, nachdem es komplett abgespult wurde, noch zwei oder dreimal Meter für Meter durch die Hand gezogen und dabei leicht geschüttelt, um eventuell vorhandene Windungen und Krangel aufzulösen. Danach wird es zum Transport ganz normal als Puppe aufgenommen oder im Seilsack verstaut und das neue Seil ist bereit für den Klettereinsatz.

Allzeit spannende Touren mit krangelfreien Seilen wünscht Euch Euer Team der Alpinsport Basis !