Das PHrU.go von AustriAlpin im Test
By Max
„Das PHrU.go in der 2. Generation ist ein kompromissloses Eisgerät für jedes Terrain“; so heißt es von Seiten des Herstellers AustriAlpin. Dies galt es am Samstag heraus zu finden. Um 8.00 Uhr morgens ging es an den Mixed-Klettergarten Dickelschwaig. Wir testeten das neue Eisgerät in zwei verschiedenen Kategorien auf Herz und Nieren und das kam dabei heraus:
Das PHrU.go ist die neuste „Waffe“ von AustiAlpin. Der Name PHrU.go kommt von den Anfangsbuchstaben des alten Phreak2 und den Endbuchstaben des länger bekannten HU.go. Dieser Zusammenschluss der Wörter hat einen tieferen Sinn. Das Neue Gerät soll die Festigkeit des alten Phreak2 und die Vielseitigkeit des HU.go vereinen. Die Haue kann mithilfe eines 6er Inbusses verstellt werden. Je größer der Winkel, desto leichter klettert es sich im Steileis. Je kleiner der Winkel, desto besser kann man harte überhängende Mixed-Touren bewältigen. Das Verstellen ist keine Kunst, man löst einfach die zwei Schrauben (Nr.1 Bild) und kann dann die Haue nach oben oder unten verschieben.
Der Griff ist wie beim HU.go längenverstellbar. Hierfür muss man die Schraube auf der Griffseite lösen, diesen herunter ziehen und kann dann eine kleine Mutter an der Vorrichtung verstellen. Jetzt kann man den Griff wieder aufschrauben und mit dem 6er Inbus wieder festziehen. Je nach Kletterei sollte man diesen auf die Handgröße plus Handschuh einstellen. Die Zacken an der Unterseite der Haue verschaffen dem Kletterer besseren Halt im Eis. Die Zacken an der Oberseite sollen das Abrutschen bei Stone-Pulls und Untergriffen vermeiden.
Mixed-Ergebnis: „Chicks with picks“ galt es zu bezwingen. Dafür stellten wir die Haue auf den kleinsten Winkel ein. Die Grifflänge passten wir dem kleineren Handschuh an. Das Phrugo soll laut Hersteller genau hierfür ausgelegt sein, was wir nur zu gut bestätigen können. Die neue Kreation der Firma bringt einen extremen Druck auf die Spitze. So kann man kleinste Leisten verlässlich halten. Was außerdem begeistert, ist die Plastikplatte, die auch beim Griff des HU.go vorhanden ist. Der Handballen liegt hier sehr gut auf und schont die Kraftreserven. Fürs Mixed-Klettern ein wahrer Könner.
Steileis-Ergebnis: Zum Wasserfall klettern ging es dann aber an den bekannten Sportklettergarten Frauenwasserl. Hier galt es, einer der schönsten Einseillängentouren im Ammertal, die mit Wi 6 bewertet ist, zu knacken. Darum montierten wir die Haue auf den größtmöglichen Winkel. Den Griff passten wir dem dickeren Handschuh an. Das funktionierte wirklich schnell. So konnten wir gleich loslegen. Die Plastikplatte am Griff überzeugte hier erneut. Außer dem erwähnten Kraftsparen ist sie eine kleine Isolierung, denn sie liegt meistens zwischen Eis und Handschuhe.
Der Winkel des Eisgerätes ist trotz der höchsten Einstellung sehr steil und macht im flacheren Eis Schwierigkeiten. Die ersten Zähne sollte man etwas abstumpfen, sie bereiten Probleme, das Gerät wieder heraus zu ziehen.
Fazit: Das PHrU.go ist ein wahrer Könner im Fels und Eis. Die Hersteller halten, was sie versprechen. Trotz allem gibt es ein paar Aspekte, die man beachten muss. Anfängern, die das Eisklettern ausprobieren wollen oder noch nicht sehr gut mit der Materie vertraut sind, sollte dieses Gerät nicht empfohlen werden. Der starke Winkel der Haue macht es selbst für Fortgeschrittene nicht immer einfach, das Gerät im flachen Eis präzise zu setzen. Dadurch geht schnell die Lust verloren.
Wer sich für die Unterschiede von PHrU.go und HU.go interessiert, hier ein paar Infos vom Hersteller aus dem Staubaital:
Unterschiede HU.go zu PHrU.go:
– der Kopf vom HU.go lässt ein werkzeugloses wechseln der Klingen, sowie ein „updaten“, also eine Ausstattung mit Schaufel oder Hammer zu
– das geht beim PHrU.go nicht – hier braucht man auch Werkzeug um die Haue zu wechseln
– das PHrU.go ist ursprunglich als Mixed- / Wettkampfgerät entwickelt worden und besitzt dadurch einen doppelt geführten Kopf. Daraus ergibt sich eine höhere / bessere Stabilität – vor allem auch beim Mixedklettern
– für den HU.go gibt es eine Hohlhaue (ist momentan auch für den PHrU.go in der Testphase)
– für den PHrU.go gibt es eine Mixed und Eishaue
– Außerdem ist der Kopf des PHrU.go optisch ansprechender als der vom HU.go
Wer das Gerät testen oder bestellen will, findet das PHrU.go von AustriAlpin natürlich bei der Alpinsport Basis.