von Artur am 07. Januar, 2013

Das Black Diamond Fusion im Nordwand- und Steileis Test

 

 

 

 

 

 

 

„Unser bestes Eisgerät zum Mixedklettern, das Fusion, bietet eine Performance wie kaum ein anderes Gerät auf dem Markt. Unglaublich leicht, stabil, vielseitig und technologisch auf dem neuesten Stand beweist dieses Gerät stets aufs Neue seine Überlegenheit“, so heißt es von Seiten des Herstellers Black Diamond. Dies galt es heraus zu finden. Am 23.12.12 erwischten wir wohl noch das letzte Eis im Jahr 2012. Der alt bekannte Gasthausfall in Lüsens musste mal wieder als Saisonauftakt herhalten. Fürs Alpine musste die Hochferner Nordwand am 21.11.12 herhalten. Das kam dabei heraus:

Technische Daten:

Gewicht :  672 g

Länge : 50 cm

Kopf : Stainless Steel

Haue : Chromoly Steel

Schaft : Aluminium

Griff : Co-molded Rubber

Der Griff kann mithilfe einer kleinen Imbusschraube unter dem Dorn größenverstellt werden. Das Größenverstellen ist keine Kunst. Man schraubt den Dorn ab und kann dann einen Teil des Griffs abnehmen und die Distanzscheiben einlegen. Für den Wasserfall nahm ich wieder eine Scheibe heraus da ich dort meist dünne Handschuhe verwende. Der Winkel der Haue ist leider nicht verstellbar. Die Fusion-Haue, die außerdem auf jedes Black Diamond Eisgerät passt, hat oben und unten Zacken. Die Oberen sollen ein Herausrutschen bei Stone-Pulls und harten Mixedbewegungen vermeiden. Die Spitze ist etwas „bananenförmig“ nach unten gebogen, was ich als etwas störend im Eis empfand, da es öfters das Einschlagen etwas blockierte. Tipp: Gerade feilen. Der Schaft des Geräts ist ideal. Er macht das Handling sehr leicht und bietet ideale Stabilität. Auch der Griff liegt angenehm in der Hand und lässt einen ideal schlagen und treffen.

Steileis-Ergebnis:

Das Fusion ist sicherlich ein geniales Eisgerät, mit dem man Eis- & Mixedrouten ideal bewältigen kann. Der stabile Schaft und der geniale Griff machen das Handling wirklich einfach. Doch es gibt nicht nur Vorteile sondern auch einige negative Aspekte. Der Winkel der Haue ist leider nicht verstellbar, so kann man in einfachen Eistouren durch die bananenförmige Haue nicht immer ideal schlagen. Auch die Griffgröße ist begrenzt, was mir persönlich bei dicken Handschuhen Probleme macht.

 

 

 

 

 

 

 

Alpin-Ergebnis:

Es ist möglich mit so einem Gerät durch Nordwände zu gehen, doch muss ich sagen dass es für sowas wirklich bessere Eisgeräte gibt. Klar, wird sich jeder denken aber ich muss sagen dass ich eigentlich recht gut in der Nordwand zurecht kam, solange es Firn war, sobald es blankes Gletscherbetoneis wurde war es schwierig mit den Fusions ordentlich und vor allem schnell voran zu kommen. Auch hier war die Griffgröße für meine etwas größeren Hände ein Problem.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit: Das Fusion wurde nicht umsonst mit dem  National Geographic Adventure Magazine – Best Adventure Gear 2010 Award ausgezeichnet. Genial in schweren Steileis- und Mixedtouren aber eher nichts für Anfängertouren und fürs alpine.

 

Auch das BD Fusion hat seine Grenzen:

Eisgeräte sind extrem robust, aber nicht unzerstörbar. Jedes Teil eines Geräts kann brechen. Vor allem bei Drehbelastungen nimmt die Festigkeit ab. Sie können nachgeben oder sogar im schlimmsten Fall brechen.

  • Brüche können auftreten wenn das Gerät oder Hammerkopf in einem Felsspalt verklemmt ist und durch eine Torsion belastet wird.
  • Selbst bei normaler Verwendung kann eine Haue brechen. Empfehlung: Ersatzhaue + Schraubenschlüssel
  • Achtung: Beim Absturz eines Eisgeräts können sich manchmal für das Auge nicht sichtbare Risse im Material bilden

 

Umgang mit Eisgeräten:

Nur mit zunehmender Erfahrung stellt sich die richtige Technik heraus. Die Fähigkeit das Eis zu beurteilen und eine sichere Position für Schrauben, Eisgeräte und Steigeisen zu finden, fordert viel Übung und eine gute Einweisung von erfahrenen Eiskletterern.  Keine Fachliteratur kann Ersatz schaffen.

 

Die Alpinsport-Basis freut sich auf deinen Kommentar