Ausrüstung

Überprüfungsaufruf für LVS-Geräte von Pieps und Black Diamond

 

Wie die Firma Pieps mitteilt, wurde bei einer kleinen Anzahl von Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS) der Firmen Pieps und Black Diamond eine mögliche Fehlfunktion der Elektronik festgestellt, die das Umschalten vom SEND- in den SEARCH-Modus verhindern kann. Im Fall einer direkten Beteiligung als Retter*in bei einem Lawinenabgang wäre es somit ausgeschlossen, die verschüttete Person geräteunterstützt orten zu können. Pieps und Black Diamond rufen deshalb zu einer Überprüfung folgender LVS-Geräte auf:

  • Pieps Micro BT Button
  • Pieps Micro BT Race
  • Pieps Micro BT Sensor
  • Pieps Powder BT
  • PIEPS Pro BT
  • PIEPS DSP Pro / Sport
  • Black Diamond Recon
  • Black Diamond Guide

 

Personen, die sich im Besitz eines dieser LVS-Geräte befinden, sind aufgefordert, anhand der Anweisungen auf den Info-Seiten von Black Diamond/Pieps zu überprüfen, ob die Modi SENDEN/SUCHEN/BLUETOOTH ordnungsgemäß funktionieren. Die Prüfanweisungen für Euer jeweiliges LVS-Gerät findet Ihr hier .

Sollte sich bei der Überprüfung herausstellen, dass ein Modus an Eurem LVS nicht ordnungsgemäß funktioniert, dürfen die betroffenen Geräte nicht weiter verwendet werden und müssen unverzüglich zum kostenlosen Service an Pieps / Black Diamond geschickt werden.

Bei Fragen zum Überprüfungsaufruf steht Euch das Team von Pieps unter support@pieps.com gerne zur Verfügung. Natürlich könnt Ihr Euch bei Fragen unter info@alpinsport-basis.de auch an das Team der Alpinsport Basis wenden.

 

 

Aufruf zur Nachrüstung von Edelrid Screw-D-Ring Schrauben

Der Hersteller Edelrid ruft die Besitzer von Artikeln, bei denen Screw-D-Ring Schrauben verbaut sind, auf, diese umgehend zu ersetzen. Die betroffenen Screw-D-Ring Schrauben sind in folgenden Edelrid-Produkten und -Komponenten verbaut:

Bei den drei Gurten Core Plus, Radialis Pro und Treecore /Sliding D-Kit sind hierbei ausschließlich Produkte betroffen, die ab Oktober 2019 hergestellt wurden. Wo die entsprechenden Chargennummern, Herstellungsdaten und Kennzeichnungen an den jeweiligen Produkten zu finden sind, ist HIER beschrieben.

Besitzer betroffener Produkte werden von Edelrid dazu aufgerufen, diese umgehend dem Einsatz zu entziehen, über das BESTELLFORMULAR die benötigte Menge an Schrauben kostenfrei bei Edelrid anzufordern und die Schrauben an den beschriebenen Produkten durch die zugestellten, neuen Schrauben zu ersetzen.

Der Hintergrund des Aufrufs:

In einem Hochseilgarten wurde an einem Radialis Pro-Gurt eine Schraube entdeckt, bei der das Gewinde unmittelbar hinter der Mutter abgebrochen ist. In einem metallurgischen Gutachten der Schraube wurde festgestellt, dass es bei der Beschichtung der Schraube zu Schwankungen gekommen ist. Dies kann in Einzelfällen zu einer Wasserstoffversprödung und zum Bruch der Schraube führen.

betroffene Screw-D-Ring-Schraube

Eine Video-Anleitung zum Tausch der betroffenen Schrauben findet Ihr HIER . Edelrid bittet zu beachten, dass im Gegensatz zur Kennzeichnung auf dem Produkt und den Informationen in der Gebrauchsanleitung die Austauschschrauben mit einem Drehmoment von 8 Nm angezogen werden sollen.

Bei Fragen zum aktuellen Nachrüstungs-Aufruf von Edelrid könnt Ihr Euch gerne über info@alpinsport-basis.de an das Team der Alpinsport Basis wenden!

Rückruf der Petzl Pirana Canyoning-Abseilgeräte

Wie der Hersteller Petzl mitteilt, sind alle Pirana Abseilgeräte mit den Artikelnummern D005AA00 (goldene Version) und D005AA01 (schwarze Version), die seit Juli 2019 erhältlich sind, von einem Rückruf betroffen.

vom Rückruf betroffen: Pirana Abseigeräte mit den Artikelnummern D005AA00 und D005AA01, erhältlich seit Juli 2019

Grund ist Ertrinkungsgefahr im Falle des unbeabsichtigten Blockierens des Seils in der Blockierrille. In machen Situationen, in denen der Anwender das Seil im Pirana durchlaufen lässt, um sich absichtlich ins Wasser fallen zu lassen, läuft das Seil sehr schnell durch das Abseilgerät und kann dadurch unbeabsichtigt in der Blockierrille des Pirana hängenbleiben und verhaken. Der Anwender ist also blockiert und kann das Seil in dieser Position nicht lösen. Diese Situation kann gefährlich sein und es besteht Ertrinkungsgefahr, inbesondere wenn der Anwender unter einem Wasserfall oder in einem Wasserbecken blockiert ist.

Nutzer eines Pirana Abseilgerätes mit den Artikelnummern D005AA00 und D005AA01 (bzw. mit den entsprechenden Seriennummern zwischen 19 F 0000000 000 und 22 A 9999999 999) werden aufgerufen, die Nutzung der Abseilgeräte unverzüglich einzustellen und die vom Rückruf betroffenen Abseilgeräte zu Petzl zu schicken. Anwender werden gebeten, sich über das Petzl-Kontaktformular an den Kundenservice des jeweiligen Landes zu wenden, um das Abseilgerät zurückzuschicken. Der Kaufpreis der Abseilgeräte wird von Petzl erstattet.  Die Versandkosten für die Rücksendung übernimmt Petzl ebenfalls.

Von diesem Rückruf nicht betroffen ist die bis 2019 erhältliche Vorgängerversion der Pirana Abseilgeräte mit den Artikelnummern D05 und D05 NOI .

nicht vom Rückruf betroffen: Vorgängerversion des Pirana mit den Seriennummern D05 und D05 NOI

 

Im Folgenden findet Ihr die Frequently Asked Questions zum Rückruf im Petzl-Wortlaut:

Was muss ich machen, wenn mein Pirana-Abseilgerät von diesem Rückruf betroffen ist?
Verwenden Sie das Produkt keinesfalls weiter und wenden Sie sich für eine Rückerstattung über unser Kontaktformular an den Kundenservice in Ihrem Land.

Ich bin Anwender, welcher Betrag wird mir für mein Pirana rückerstattet?
Sie erhalten vom zuständigen Petzl-Kundenservice eine Rückerstattung in Höhe der unverbindlichen Preisempfehlung in Ihrem Land.

Kam es durch dieses Risiko zu Verletzungen?
Bislang liegen uns keinerlei Informationen über Verletzungen aufgrund dieses festgestellten Risikos vor.

Wann wird das Pirana wieder erhältlich sein?
Wir arbeiten derzeit an einem Ersatzprodukt. Im Augenblick können wir Ihnen noch kein konkretes Datum nennen, zu dem dieses neue Produkt erhältlich sein wird.

Wo finde ich die Seriennummer meines Pirana?
Die Seriennummer Ihres Pirana finden Sie am Körper des Produkts.

Hier findet Ihr die Seriennummer an Eurem Pirana

 

Solltet Ihr Fragen zum Rückruf des Petzl Pirana haben könnt Ihr auch gerne das Team der Alpinsport Basis unter info@alpinsport-basis kontaktieren.

Bergsport

Endlich ist er fertig – der neuer Kletterführer Garmisch-Partenkirchen!

Neuer Kletterführer von Garmisch-Partenkirchen für Klettergebiete rund um Garmisch-Partenkirchen

Klettern boomt und Garmisch-Partenkirchen bietet beim Trendsport Klettern ein reichhaltiges Angebot von verschiedenen Klettermöglichkeiten in fast allen Schwierigkeitsgraden. In der einzigartigen Bergwelt um Garmisch-Partenkirchen mit Wetterstein- und Estergebirge sowie Ammergauer Alpen findet man zahlreiche Sportklettergebiete, Mehrseillängen-Routen und Klettersteige. In den letzten Jahren wurden hier auch viele Routen saniert sowie zahlreiche neue Routen erschlossen.

Immer mehr Menschen begeistern sich für den Klettersport, der 2020 erstmals eine Disziplin bei den olympischen Spielen in Tokio sein wird. Wie beliebt der Klettersport ist, wird auch durch steigende Mitgliederzahlen beim Deutschen Alpenvereins (mit mehr als 1,2 Millionen Mitgliedern) sowie die stark anwachsende Zahl von neuen Kletter- und Boulder-Hallen (2018 ca. 500 in Deutschland) deutlich.

Gesundheitsaspekt:
Klettern ist „Fitnesstraining“ für den ganzen Körper, da viele Muskelpartien gestärkt werden und verbessert Koordination, Wahrnehmung und Kraft. Durch die vielen unterschiedlichen Varianten ist „Klettern“ außerdem sehr abwechslungsreich und wird nie langweilig. Egal ob beim Klettern in einem Talnahen Klettergarten, in einer Mehrseillängen-Route im Gebirge oder in einem alpinen Klettersteig – Klettern bietet immer neue Herausforderungen und macht extrem viel Spaß.

Das Interesse am Klettern hat in den vergangenen Jahren auch in Garmisch-Partenkirchen stark zugenommen. Um das Angebot der umfangreichen Klettermöglichkeiten rund um Garmisch-Partenkirchen besser nutzen zu können, hat der AM-BERG Verlag aus Garmisch-Partenkirchen den „Kletterführer Garmisch-Partenkirchen“ auf den Markt gebracht.

Auf 144 Seiten hat der Autor Günter Durner (staatlich geprüfter Berg- und Skiführer und Fotograf) die beliebtesten Klettermöglichkeiten der zahlreichen Klettergärten, Mehrseillängen-Routen sowie Klettersteige zusammengefasst. Sowohl Anfänger als auch Profis finden hier ein variantenreiches Tourenangebot. Besonderes Highlight ist das alpine Klettergebiet im Bereich der Alpspitze, das auf etwa 2000 m Höhe liegt. Es bietet nicht nur eine faszinierende Landschaft, sondern auch wunderschöne Klettergärten, Mehrseillängen-Routen und Klettersteige.

Ziel des Autors war es, die Klettergärten und deren Kletterpotenzial möglichst übersichtlich darzustellen. Sämtliche Gebietsinformationen wurden mithilfe von zahlreichen Erschließern und Erstbegehern gesammelt. Alle Gebiete sind mit Foto-Topo, Routenliste, Routenstatistik, Gebietsbeschreibung, Symbolleiste, Anfahrtsskizze und Gebietsfotos beschrieben. Diese Informationen geben einen guten Überblick was in den jeweiligen Klettergebieten zu erwarten ist. Bei den Topos wurde ausschließlich auf Foto-Topos gesetzt, da anhand von Fotos die Struktur und Beschaffenheit der Felsen besser erkennbar ist, als auf handgezeichneten klassischen Topos. Die vielen herausragenden Kletter- und Landschaftsbilder vermitteln einen perfekten Eindruck der jeweiligen Felsen und Klettersteige.

Fazit:
Ein moderner und aktueller Kletterführer, der keine Wünsche offen lässt und Lust aufs Klettern in Garmisch-Partenkirchen macht.

Kurzinfos zum Inhalt „Kletterführer Garmisch-Partenkirchen“

  • 13 Talnahe Klettergärten mit über 300 Routen
  • 10 Klettergärten im Alpspitzgebiet mit über 100 Routen
  • 33 Mehrseillängen-Routen im Alpspitzgebiet
  • 11 Klettersteige im Wettersteingebirge
  • 15 Übersichts-, Anfahrtsskizzen
  • 82 Kletter Foto-Topos
  • 11 Klettersteig Foto-Topos
  • 52 Bilder (Kletter-, Landschafts-, Wandbilder)
  • GPS-Koordinaten (Parkplätze, Kletterfelsen)

Autor: Günter Durner
Fotos: Günter Durner
Seiten: 144
Format: 15 x 21 cm, gebunden
ISBN: 978-3-946613-03-9
Preis: 19,95 Euro

Bestellen könnt ihr den neuen Kletterführer hier:
https://www.alpinsport-basis.de/Am-Berg-Verlag-Kletterfuehrer-Garmisch-Partenkirchen

Der AM-Berg Verlag hat seinen Sitz in Garmisch-Partenkirchen. Neben alpinen Lehrbüchern wie Lawinen know-how oder GPS know-how, erstellt der AM-Berg Verlag Tourenführer für Mountainbiker, Wanderer und Kletterer. Alle Informationen der Tourenführer werden durch das Team des AM-Berg Verlages selbst erstellt. Der Inhaber des AM-Berg Verlages Günter Durner ist staatlich geprüfter Berg- und Skiführer. Seine Kompetenz und Erfahrung fließen in die Gestaltung der Bücher mit ein.

Ogre III Expedition 2017 – Pakistan

Gespannt sitzen wir im Basislager vor unserem Sat Phone und lauschen der Stimme am anderen Ende der Leitung. „Das Wetter soll wieder stabiler werden“, meint Charly Gabel, unser Meteorologe „aber der Sturm in der Höhe bleibt euch“. Diese Chance, unsere wahrscheinlich letzte, wollen wir nochmal nutzen und brechen wieder auf, Richtung Gipfel. Aber jetzt noch einmal von vorne.

Ende August machte ich mich zusammen mit Rainer Treppte und Fritz Miller auf den Weg nach Pakistan um den 6950 Meter hohen Ogre III zu besteigen. Nach unserer Ankunft in Islamabad ging es zügig weiter gen Berge. In Askole, der letzten Ortschaft vor einem endlosen Meer aus Gletschern und Gipfeln, machten Koch Ali, Küchenjunge Musa und Offizier Shakoor unser Team komplett. Am neunten Tag unserer Reise, im Flugzeug, auf Schotterpisten im Jeep und zu Fuß erreichten wir unser Basecamp auf 4400 Metern Höhe.

Wir begannen gleich mit der Akklimatisation und der Arbeit am Berg. Der Ogre III wurde, trotz einiger Besteigungsversuche, erst 2001 von Thomas Huber und Iwan Wolf über den Südpfeiler erstbestiegen. Wir wählten für unseren Aufstieg ebenfalls die Route über den Südpfeiler, eine wunderbare Linie, direkt und steil. Im ersten Teil des Anstieges wollte ein ziemlich spaltiger Gletscherbruch überwunden werden, den wir teils mit Fixseilen versicherten. Am Ende des Spaltenlabyrinths auf 5200 Metern errichteten wir unser erstes Lager.

„Sonniges, stabiles Wetter. Fritz und ich stiegen über die steile Firnrinne Richtung geplantes Lager II auf, das letzte Stück bis zum Sattel wühlten wir durch tiefen Schnee. Rainer blieb im BC zurück, da es ihm nicht so gut ging…“ [Auszug aus dem Expeditionstagebuch]. Lager II errichteten wir relativ exponiert auf 6050 Meter, am Beginn des Pfeilers. Nach einer Nacht in der Höhe stiegen wir zuversichtlich ins Basislager ab, wir waren nun ausreichend akklimatisiert und freuten uns, dass wir am Berg vorankamen.

Unser erster Versuch den Gipfel zu erreichen, endete im Lager II. Das Zelt war vom Sturm und Schneefall der letzten Tage ordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden und das Wetter verschlechterte sich wieder deutlich. Zurück im Basislager wussten wir, das die Zeit vor Ort langsam knapp wurde.

Als die nächste Wetterbesserung in Aussicht war machten wir drei uns erneut an den Aufstieg und uns war bewusst, dass dies unsere letzte Chance auf den Gipfel sein wird. Bei Kaiserwetter und einer leichten Brise erreichten wir Lager II und begannen am selben Tag noch damit Fixseile am Pfeiler zu verlegen.

Doch das gute Wetter hielt nicht lange, eine weitere Wetterstörung mit Sturm und leichtem Schneefall näherte sich und machte uns am nächsten Tag das Leben schwer. Am dritten Tag im Lager II bauten wir die Fixseile und das Lager ab und machten uns auf den Weg zurück ins Basislager. Ende. Unser Traum vom Gipfel des Ogre III wurde vom Winde verweht.

In den letzten Tagen glückte Rainer und Fritz noch die Erstbesteigung eines 5800 Meter hohen Gipfels. Ich konnte nicht mit, da ich vom Reizhusten Schmerzen im Brustkorb hatte.

Besonders während der zweiten Hälfte unserer Expedition hatten wir unbeständiges Wetter und viel Sturm in der Höhe und wir wussten, dass zu einer solchen Unternehmung auch immer ein bisschen Glück dazugehört. Trotzdem hatten wir drei eine gute Zeit. Wir verstanden uns gut und sind wieder um eine Erfahrung reicher geworden. Neben unserem Abenteuer am Ogre III, durften wir auch ein großartiges Land und die Menschen dort kennenlernen – und wer hätte das gedacht – Pakistan ist nicht voller Terroristen.

@XariMayr

Mixedklettern und Winterbergsteigen in Schottland

Denke ich zurück an die Zeit in Schottland, fällt mir sofort eins ein – Regen. Den meisten Leuten geht’s wahrscheinlich auch nicht anders. Regen – und dann kommen die Schafe, die gibt’s dort nämlich auch sehr oft. Neben Regen und Schafen kann ich aber auch auf einige eindrucksvolle Klettertage mit drei guten Freunden zurückblicken. Obwohl die Berge dort nicht besonders hoch sind, kann man in Schottland hervorragend klettern und das hat dort sogar Tradition. Die Schottischen Highlands sind die Wiege des modernen Eis- und Mixedkletterns.

Das gibt es zu beachten: Die schottischen Ethikregeln beim Winterklettern sind streng. Eine Begehung einer Kletterroute wird nur anerkannt, wenn diese winterliche Bedingungen aufweist. Der Fels muss vereist sein und mit Rime bedeckt sein. Rime ist ein Stoff, dessen Aggregatzustand sich irgendwo zwischen Schnee und Eis ansiedelt. Er entsteht, wenn feuchte Luft und Schneeflocken durch den starken Wind an die Felsen gepresst werden. Bei solchen Bedingungen wird es spannend, was die Absicherung betrifft, denn in den vereisten Rissen halten die Camalots nicht mehr. Darum verwendet man fast ausschließlich Keile und Hexentrics, um die Route abzusichern. Bohrhaken gibt es keine. Auch die Bewertung gestaltet sich in Schottland ein wenig anders als gewohnt. Die schottische Mixed-Skala setzt sich aus einer römischen und einer arabischen Ziffer zusammen. Die Römische bezeichnet den Overall-Grad der Route und die Arabische den Schwierigkeitsgrad der schwersten Stelle. Die Skala geht bis zum XI. Grad, der jedoch sehr bedingungsabhängig ist. Außerdem trifft der Overall Grad auch eine Aussage über die psychischen Anforderungen einer Route.

schottland-2017_1

Mitte Februar machte ich mich zusammen mit Thomas, Andi und Bertl auf den Weg nach Schottland. In Edinburgh angekommen, hatten wir gleich mal einiges damit zu tun unser ganzes Gepäck im Mietwagen zu verstauen – Augen auf bei der Autowahl. Die ersten Tage wollten wir zum Einklettern in den Cairngorms verbringen. Die Routen dort sind meist drei bis vier Seillängen lang und die Zustiege mit 1-2h Gehzeit absolut im grünen Bereich.

Unseren ersten Klettertag verbrachten wir am Massiv Coire an Lochain. Das Wetter war stürmisch und die Verhältnisse irgendwie nicht so schottisch, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es lag zwar Schnee, die Wände aber waren frei von Rime. Andi und Thomas kletterten die Route Savage Slit, der Bertl und ich die Fall-out Corner. Am Gipfel blies uns der Sturm fast um. Jedoch waren wir uns einig, richtig schottisch war das noch nicht. Die nächsten Tage waren sehr stürmisch und es regnete viel. Wir tobten uns derweil in dem Drytool Gebiet schlechthin – Newtyle Quarry – aus und kletterten nochmal in den Cairngorms. Gegen Mitte der Woche mischten sich erste Schneeflocken unter die Regentropfen und der Wetterbericht kündigte viel Niederschlag mit sinkender Schneefallgrenze an.

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Pünktlich zum ersten großen Schneetag standen wir am Morgen am Parkplatz unter dem Ben Nevis. Das Wetter war wie gewohnt stürmisch und der Schnee fiel in dicken nassen Tropfen. An der CIC Hütte angekommen, war es endlich soweit, sogar das neuste Stück Gore-Tex siffte durch. Krisenbesprechung – auf Rat einiger Schotten warfen wir unsere ursprünglichen Pläne für den heutigen Tag über den Haufen. Wir stiegen zum Tower Ridge auf, den der Andi vom Sommer schon kannte. Die Schotten behielten Recht, das Gras war nicht gefroren, Eis kaum vorhanden und der Schnee haltlos. Die Felsen waren dafür unter einer weißen dicken Schicht Rime verschwunden. Der Wind blies den Schnee waagrecht durch die Luft und das Klettern machte richtig Spaß.

Der folgende Tag versprach nochmals echte schottische Verhältnisse und die mussten genutzt werden. Zusammen mit dem Thomas kletterte ich in Glen Coe die Route Tilt (VI/7 140m). Genauso haben wir uns das hier vorgestellt. Die Risse waren vereist, der Fels weiß vor Rime und die Keile wurden ordentlich in die Risse geklopft.

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Am letzten Tag besuchten wir noch The Ice Factor, eine Eiskletterhalle, in der es auch guten Kaffee gibt, wir entschieden uns für letzteres. Der Rückflug kam unaufhaltsam näher und wie immer verging die Zeit viel zu schnell. Wir hatten zwei Tage mit guten Verhältnissen. So wie man das Klettern dort von Fotos kennt. Der Rest war eher durchwachsen und der Übergang von schottischen Verhältnissen zu Mistwetter war fließend. Sehr beeindruckt hat uns auch die Motivation der unzähligen Schotten, die bei jedem Wetter rausgehen, ihre Berge mit Steigeisen und Pickeln erwandern und erklettern und dabei immer gut gelaunt sind. Eins steht jetzt schon fest: Wir kommen wieder.

H.m.l.a.A

Andi, Bertl, Thomas, Xari

Sicherheit

Überprüfungsaufruf für LVS-Geräte von Pieps und Black Diamond

 

Wie die Firma Pieps mitteilt, wurde bei einer kleinen Anzahl von Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS) der Firmen Pieps und Black Diamond eine mögliche Fehlfunktion der Elektronik festgestellt, die das Umschalten vom SEND- in den SEARCH-Modus verhindern kann. Im Fall einer direkten Beteiligung als Retter*in bei einem Lawinenabgang wäre es somit ausgeschlossen, die verschüttete Person geräteunterstützt orten zu können. Pieps und Black Diamond rufen deshalb zu einer Überprüfung folgender LVS-Geräte auf:

  • Pieps Micro BT Button
  • Pieps Micro BT Race
  • Pieps Micro BT Sensor
  • Pieps Powder BT
  • PIEPS Pro BT
  • PIEPS DSP Pro / Sport
  • Black Diamond Recon
  • Black Diamond Guide

 

Personen, die sich im Besitz eines dieser LVS-Geräte befinden, sind aufgefordert, anhand der Anweisungen auf den Info-Seiten von Black Diamond/Pieps zu überprüfen, ob die Modi SENDEN/SUCHEN/BLUETOOTH ordnungsgemäß funktionieren. Die Prüfanweisungen für Euer jeweiliges LVS-Gerät findet Ihr hier .

Sollte sich bei der Überprüfung herausstellen, dass ein Modus an Eurem LVS nicht ordnungsgemäß funktioniert, dürfen die betroffenen Geräte nicht weiter verwendet werden und müssen unverzüglich zum kostenlosen Service an Pieps / Black Diamond geschickt werden.

Bei Fragen zum Überprüfungsaufruf steht Euch das Team von Pieps unter support@pieps.com gerne zur Verfügung. Natürlich könnt Ihr Euch bei Fragen unter info@alpinsport-basis.de auch an das Team der Alpinsport Basis wenden.

 

 

Aufruf zur Nachrüstung von Edelrid Screw-D-Ring Schrauben

Der Hersteller Edelrid ruft die Besitzer von Artikeln, bei denen Screw-D-Ring Schrauben verbaut sind, auf, diese umgehend zu ersetzen. Die betroffenen Screw-D-Ring Schrauben sind in folgenden Edelrid-Produkten und -Komponenten verbaut:

Bei den drei Gurten Core Plus, Radialis Pro und Treecore /Sliding D-Kit sind hierbei ausschließlich Produkte betroffen, die ab Oktober 2019 hergestellt wurden. Wo die entsprechenden Chargennummern, Herstellungsdaten und Kennzeichnungen an den jeweiligen Produkten zu finden sind, ist HIER beschrieben.

Besitzer betroffener Produkte werden von Edelrid dazu aufgerufen, diese umgehend dem Einsatz zu entziehen, über das BESTELLFORMULAR die benötigte Menge an Schrauben kostenfrei bei Edelrid anzufordern und die Schrauben an den beschriebenen Produkten durch die zugestellten, neuen Schrauben zu ersetzen.

Der Hintergrund des Aufrufs:

In einem Hochseilgarten wurde an einem Radialis Pro-Gurt eine Schraube entdeckt, bei der das Gewinde unmittelbar hinter der Mutter abgebrochen ist. In einem metallurgischen Gutachten der Schraube wurde festgestellt, dass es bei der Beschichtung der Schraube zu Schwankungen gekommen ist. Dies kann in Einzelfällen zu einer Wasserstoffversprödung und zum Bruch der Schraube führen.

betroffene Screw-D-Ring-Schraube

Eine Video-Anleitung zum Tausch der betroffenen Schrauben findet Ihr HIER . Edelrid bittet zu beachten, dass im Gegensatz zur Kennzeichnung auf dem Produkt und den Informationen in der Gebrauchsanleitung die Austauschschrauben mit einem Drehmoment von 8 Nm angezogen werden sollen.

Bei Fragen zum aktuellen Nachrüstungs-Aufruf von Edelrid könnt Ihr Euch gerne über info@alpinsport-basis.de an das Team der Alpinsport Basis wenden!

Rückruf der Petzl Pirana Canyoning-Abseilgeräte

Wie der Hersteller Petzl mitteilt, sind alle Pirana Abseilgeräte mit den Artikelnummern D005AA00 (goldene Version) und D005AA01 (schwarze Version), die seit Juli 2019 erhältlich sind, von einem Rückruf betroffen.

vom Rückruf betroffen: Pirana Abseigeräte mit den Artikelnummern D005AA00 und D005AA01, erhältlich seit Juli 2019

Grund ist Ertrinkungsgefahr im Falle des unbeabsichtigten Blockierens des Seils in der Blockierrille. In machen Situationen, in denen der Anwender das Seil im Pirana durchlaufen lässt, um sich absichtlich ins Wasser fallen zu lassen, läuft das Seil sehr schnell durch das Abseilgerät und kann dadurch unbeabsichtigt in der Blockierrille des Pirana hängenbleiben und verhaken. Der Anwender ist also blockiert und kann das Seil in dieser Position nicht lösen. Diese Situation kann gefährlich sein und es besteht Ertrinkungsgefahr, inbesondere wenn der Anwender unter einem Wasserfall oder in einem Wasserbecken blockiert ist.

Nutzer eines Pirana Abseilgerätes mit den Artikelnummern D005AA00 und D005AA01 (bzw. mit den entsprechenden Seriennummern zwischen 19 F 0000000 000 und 22 A 9999999 999) werden aufgerufen, die Nutzung der Abseilgeräte unverzüglich einzustellen und die vom Rückruf betroffenen Abseilgeräte zu Petzl zu schicken. Anwender werden gebeten, sich über das Petzl-Kontaktformular an den Kundenservice des jeweiligen Landes zu wenden, um das Abseilgerät zurückzuschicken. Der Kaufpreis der Abseilgeräte wird von Petzl erstattet.  Die Versandkosten für die Rücksendung übernimmt Petzl ebenfalls.

Von diesem Rückruf nicht betroffen ist die bis 2019 erhältliche Vorgängerversion der Pirana Abseilgeräte mit den Artikelnummern D05 und D05 NOI .

nicht vom Rückruf betroffen: Vorgängerversion des Pirana mit den Seriennummern D05 und D05 NOI

 

Im Folgenden findet Ihr die Frequently Asked Questions zum Rückruf im Petzl-Wortlaut:

Was muss ich machen, wenn mein Pirana-Abseilgerät von diesem Rückruf betroffen ist?
Verwenden Sie das Produkt keinesfalls weiter und wenden Sie sich für eine Rückerstattung über unser Kontaktformular an den Kundenservice in Ihrem Land.

Ich bin Anwender, welcher Betrag wird mir für mein Pirana rückerstattet?
Sie erhalten vom zuständigen Petzl-Kundenservice eine Rückerstattung in Höhe der unverbindlichen Preisempfehlung in Ihrem Land.

Kam es durch dieses Risiko zu Verletzungen?
Bislang liegen uns keinerlei Informationen über Verletzungen aufgrund dieses festgestellten Risikos vor.

Wann wird das Pirana wieder erhältlich sein?
Wir arbeiten derzeit an einem Ersatzprodukt. Im Augenblick können wir Ihnen noch kein konkretes Datum nennen, zu dem dieses neue Produkt erhältlich sein wird.

Wo finde ich die Seriennummer meines Pirana?
Die Seriennummer Ihres Pirana finden Sie am Körper des Produkts.

Hier findet Ihr die Seriennummer an Eurem Pirana

 

Solltet Ihr Fragen zum Rückruf des Petzl Pirana haben könnt Ihr auch gerne das Team der Alpinsport Basis unter info@alpinsport-basis kontaktieren.