Klettertour „PS-Verschneidung“ im Oberreintal
Klettertour „PS-Verschneidung“ im Oberreintal
Dom-Klassiker!!!
Da das super Wetter uns diesen Sommer öfters zum Hans ins Oberreintal trieb, wollten wir uns den Schober-
Klassiker nicht entgehen lassen. Leider waren wir mit diesem Gedanken nicht alleine und es waren uns mehrere Seilschaften einen Schritt voraus. Wir disponierten bei brütender Hitze um und entschieden uns für den angenehm schattigen Oberreintaldom. Genauer die Papa und Sohn Verschneidung von F. und W. Scheffler.
Ausgangspunkt: Skistadion Garmisch-Partenkirchen – Oberreintal
Charakter: Mehrseillängenklassiker mit anspruchsvoller Riss- und Verschneidungskletterei. Die Route ist saniert, jedoch ist die Mitnahme von mobilen Sicherungen empfehlenswert.
Schwierigkeit: 7 UIAA
Kletterlänge: ca. 250 m
Einkehr: Oberreintalhütte, Bockhütte
Zustieg:
Vom Skistadion durch die Partnachklamm Richtung Bockhütte. Kurz vor der Bockhütte links Richtung Schachen und Oberreintal in Serpentinen aufsteigen zur Oberreintalhütte (ausgeschildert). Nun kommt der eigentliche Zustieg. Von der Oberreintalhütte über ein Schuttfeld Richtung der deutlich sichtbaren Domrinne (linker Hand im Oberreintalkessel). In leichter aber brüchiger Kletterei geht man links vom großen Graben hinauf, teils auf Steigspuren teils weglos. Wenn die Rinne einen abgeflachten Kessel bildet quert man zum Wandfuß (II).
Klettertour:
Von der Domrinne aus stiegen wir auf die Rampe zum Einstieg der „Rumpelröschen“, wo wir uns anseilten. In leichter aber doch etwas ausgesetzter Kletterei querten wir zum Originaleinstieg. Dort kletterte ich im leichten Gelände immer weiter nach oben auf ein Köpferl zum Stand.
In der nächsten Seillänge wurde es gleich mal cool. Gut abgesichert klettert man an feuchten Untergriffen nach links um den Überhang. Der nächste Stand war weiter oben als ich es mir dachte aber immer der Verschneidung entlang. Nun am Ende der Verschneidung muss man etwas die Augen offen halten. Links in der kompakten Wand findet man wieder Haken. Nun klettert man um eine Kante, in die von unten gut sichtbare große Verschneidung.
Jetzt kommt die Crux-Länge der Tour. Eine abdrängende, feuchte aber gut abgesicherte Verschneidung. Weniger anstrengend für Arme, aber umso mehr für meine Waden stemme ich mich Stück für Stück nach oben. Als es dann offensichtlich nicht mehr weiter ging und ich mich wunderte wo die Haken hingekommen sind, sah ich mich nach dem nächsten Standplatz um. Ah! Links ein Stück abklettern in eine kleine Gufel.
Nun verlässt man den Stand nach links über eine kleine Rampe hinauf in eine Rissverschneidung mit Überhang. In dieser Länge darf man schon auch mal ganz schön zupacken da nur 3 Haken auf 40m stecken.
Von hier bis zum Ausstieg kann man sich fast nicht mehr verlaufen. In der anschließenden Länge geht es im Wesentlichen immer leicht nach rechts Richtung Gipfelgrat. Vorbei an wunderschönen Rissen zu einem sehr gemütlichen Stand. Noch ein letztes Mal nach links tief gequert und wieder der leichtesten Linie (2SL)bis zum Grat folgen.
Abstieg:
Vom Grat in Richtung unterem Berggeistturm abklettern und abseilen. Am Latschenfleck angekommen seilt man in die Scharte zwischen Dom und unterem Berggeistturm (1x20m, 1x50m). Hier folgten wir der Abseilpiste Richtung Süden nicht Richtung Oberreintalhütte. Am Einstieg der „Milka“ folgten wir den Steinmännern bis zum Steig, der zurück zur Oberreintalhütte führt.
Material:
10 Expressen
Satz 50m Halbseile
Topo:
Panico – Kletterführer Alpin Wetterstein Nord
Karl Rothfuß und Ann-Christin Roller
H.m.l.a.A.