Unterwegs im wilden Kaukasus – Skibergsteigen am Mount Kazbek
Der Plan steht fest, nächstes Jahr muss es mal eine größere Tour werden. Am besten in einem fremden Land, mit etwas Abenteuer, einem schönen Gebirge und auf jeden Fall einen Gipfel über 5000m. Zudem wollen wir die Tour komplett alleine planen, ohne fremde Hilfe unterwegs sein und am besten mit Zelt, „By Fair Means“. Die erste Überlegung ist der Elbrus. Allerdings ist die politische Lage in der Region gerade schwierig und das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Region. Wir entscheiden uns also dagegen. Eines Abends erhalte ich eine E-Mail von Silvia. Ein Freund von Ihr ist öfters im Osten unterwegs und fliegt nächstes Jahr wieder zum Kazbek. Es soll ein wunderschöner und alleinstehender Gipfel mit einer Höhe von über 5000m sein. Sofort wird Wikipedia befragt und spuckt interessante Informationen aus. Der Berg liegt im Kaukasus in Georgien, an der Grenze zu Russland. Er ist 5047m hoch und im Frühjahr als Skihochtour gut machbar. Ich schicke die Informationen an Michael, Christoph und Tom weiter und wir sind uns schnell einig: Das ist unser Projekt fürs Frühjahr 2013! Die Grobplanung mit Routenauswahl, Talort, Unterkunft und Transport kann beginnen.
Die Flüge buchen wir noch vor Weihnachten und freuen uns schon auf die Tour. Einige Wochen vor Abflug beginnt die Feinplanung. Aufgrund meiner Expeditionserfahrung vom Vorjahr erstelle ich eine Packliste und einen groben Zeitablauf. Wir kaufen fleißig Bergsportausrüstung, Trockennahrung und warme Sachen ein und freuen uns schon, diese auch zu verwenden. Dicke Daunenjacken, es soll im Kaukasus auch kalt sein, stehen genauso auf der Wunschliste, wie Benzinkocher und Müsli in Beuteln. Und der Einkauf lohnt sich. Im Gespräch mit dem Verkäufer unseres Vertrauens erzählt er uns, dass er letztes Jahr selbst am Kazbek war. Bei einem Bier nach Feierabend zeigt uns Tommy einige tolle Bilder von der Tour und gibt uns die Karte mit alle wichtigen Tipps und Tricks zur Unterkunft, Transport und den Eingehtouren. Wir fühlen uns gut vorbereitet und die Vorfreude steigt von Tag zu Tag.
Es ist der 1. April. Die Sachen sind gepackt und am nächsten Tag soll es losgehen. Es ist doch ganz viel Zeug, was man so mit sich schleppen muss. Aber darüber machen wir uns erst mal keine Gedanken. Heute gibt es ein Abschiedsgrillen und wir tanken noch mal richtig Energie für die nächsten zwei Wochen. Auf die Figur braucht keiner zu achten, wir werden die Kalorien brauchen. Am nächsten Morgen treffen wir uns am Busbahnhof und fahren gemeinsam zum Flughafen. Beim Einchecken der erst Schock:“ der Benzinkocher kommt nie und nimmer durch die Sicherheits-kontrolle“, so die Aussage eines Arbeiters beim Sperrgepäck. Das wäre was, obwohl bei der Lufthansa eindeutig in den Geschäftsbedingungen geschrieben steht, dass es möglich ist. Michael ist nervös, der Kocher ist ganz neu und ohne können wir die gesamte Tour vergessen. So steigen wir in den Flieger und hoffen, dass sich der Mitarbeiter mit dem tiefstbayerischen Akzent einfach irrt.
In Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, angekommen, sind wir schon gespannt auf unser Gepäck. Fast alle unsere Teile wurden von der Sicherheit geprüft, kein Wunder bei Pickel, Steigeisen und Co. Und siehe da: beide Benzinkocher sind noch im Gepäck, das Abenteuer Kazbek kann beginnen. Kaum sind wir aus dem Sicherheitsbereich raus, stürmen schon Taxifahrer auf uns zu. Bei Ski, Outdoorjacken und Dufflebags wissen diese scheinbar gleich bescheid, wohin man will. Es ist ein interessanter Mix aus Georgisch mit ein paar Brocken Englisch dazwischen, den sie uns an den Kopf werfen. Zum Glück kann Silvia ein wenig russisch, so dass die Kommunikation einigermaßen funktioniert. Nach kurzer Verhandlung und Rücksprache mit einem zweiten Taxifahrer steht der Deal. Für 150€ bringen uns zwei Taxen von Tiflis nach Stephansminda, ca. 140km. Um 4 Uhr startet unsere Reise und wir teilen uns auf die zwei Taxen auf. Einen Teil des Geldbetrages möchte der Taxifahrer schon vorher haben. Beim nächsten Stopp wissen wir auch warum, er muss tanken. Kaum aus Tiflis raus, wird es schon einsam und auch wild. Die Straßen sind bis zum Kreuzpass aber in gutem Zustand, so dass wir schnell vorwärts kommen. Als wir dann den Ort Gudauri erreichen und auf den Kreuzpass wechseln wird es abenteuerlich. Die Löcher in der Straße sind teils so groß, dass ein ganzes Auto darin Platz hätte. Der Taxifahrer ohne Geländewagen scheint auch ein wenig zu fluchen. Zum Glück habe ich das andere Taxi erwischt, ein Toyota Geländewagen mit hohem Radstand. Im Schritttempo überqueren wir den Kreuzpass und kommen nach insgesamt 4,5 Stunden Fahrt durchgeschüttelt in Stephansminda an. Hier nisten wir uns im Guesthouse Nunu ein, welches uns Tommy empfohlen hat. Mit einem Gasthaus wie bei uns hat dieses aber wenig zu tun. Alles in diesem Ort ist etwas runtergekommen und man muss sich an den Anblick erst mal gewöhnen. Dennoch ist das Fünferzimmer sehr gemütlich und das Bad hat sogar eine Dusche. Wir wollen ja keinen Wellnessurlaub machen, sondern Skibergsteigen.
Unser Plan bestand eigentlich darin, sich erst mal auf ein paar Skitouren zu akklimatisieren und dann den Kazbek anzugehen. Hierzu haben wir meine Freundin beauftragt uns regelmäßig per SMS mit dem neuesten Wetterbericht zu versorgen. Allerdings sah der Wetterbericht eine Schönwetterperiode für die nächsten fünf Tage vor und danach sollte es schlecht werden. Und am Mount Kazbek muss man zuschlagen, wenn das Wetter gut werden soll. Es gibt im Winter bzw. Frühjahr nicht so viele Tage, an denen eine Besteigung möglich ist. Also ist der Entschluss gefasst: Wir schlafen uns aus, packen gleich morgen früh die gesamte Ausrüstung in die Rucksäcke und steigen auf. Da wir nicht akklimatisiert sind und es 3307 Hm bis zum Gipfel sind, beschließen wir den Berg über drei Tage und mit zwei Lagern anzugehen.
Der nächste Tag begrüßt uns mit Wärme und Sonnenschein. Wir befestigen noch unsere Ski inkl. Skischuhen an den schweren Rucksäcken und starten unsere Tour. Für den Notfall haben wir Verpflegung für ca. 5 Tage dabei, so dass wir auch mal ein oder zwei Tage am Berg ausharren können, wenn das Wetter nicht passt. So marschieren wir vollbepackt durch Stephansminda in Richtung Kapelle am Berg. Hier waren wir schon am Tag zuvor zum Erkunden und wissen wo es lang geht. Ein Hund folgt uns und will nicht von unserer Seite weichen, was uns aber nicht wirklich stört. „Der verschwindet schon, wenn er Schnee sieht“, ist unser Gedanke! Die Rucksäcke drücken extrem und wir sind froh, als wir nach einer Stunde endlich Schnee finden. Wir vergraben unsere Schuhe, markieren diese mit dem GPS und steigen auf die Ski. Die Sonne strahlt am heutigen Tag unerbittlich von oben und macht den Schnee zu einem einzigen Sulz. Was uns anfangs noch freute, macht jetzt den Aufstieg zur Tortur. Aber wenigstens die Ski sind jetzt an den Füßen, so dass der Rucksack nur noch ca. 25 Kg wiegt. Je höher wir steigen, desto besser wird die Schneequalität und wir sinken nicht mehr dauernd ein. Nach ca. 1300 Hm und 6 Stunden Aufstieg finden wir einen gemütlichen und geschützten Biwakplatz. Unser treuer Begleiter , den wir Georg taufen, ist uns weiter gefolgt hat aber nicht erwartet, dass wir hier biwakieren. Er nimmt es wie es ist und sucht sich ein gemütliches Plätzen zum Ausruhen. Schnell bauen wir die Zelte auf, solange es noch angenehm warm ist und fangen an zu kochen. Die ersten Trekkingmahlzeiten der Tour schmecken noch gut. Sobald die Sonne verschwindet wird es aber kälter und wir verkriechen uns mit der Dunkelheit in unsere Zelte.
Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit strahlendem Sonnenschein und Wärme. Wir lassen uns Zeit mit dem Frühstück und dem Abbau der Zelte. Der Tag ist lang genug und wir wollen heute nur 1000hm zum nächsten Biwak aufsteigen. Langsam aber stetig gehen wir in Richtung Meteostation, die sich auf etwa 3600m befindet. Auf dem Gletscher gegenüber der Station machen wir eine kurze Pause und genießen die wundervolle Aussicht. Als unser Hund merkt, dass wir die Station gar nicht als Ziel haben, macht er sich aus dem Staub hin zur Station. Hier gibt es scheinbar mehr zu essen und einen gemütlichen und warmen Platz zum Schlafen. Wir steigen weiter den Gletscher auf in Richtung 4000er Marke, wo wir unser zweites Biwak einrichten wollen. Und tatsächlich werden wir auf dieser Höhe auch fündig. Kurz sondieren wir, damit wir nicht nachts in einer Gletscherspalte aufwachen und dann das gleiche Prozedere wie 1000m tiefer einen Tag zuvor. Wir nutzen die Zeit in der Sonne und kochen Wasser zum Trinken und Essen. Die zweite Trekkingmahlzeit schmeckt schon nicht mehr ganz so gut aber es geht noch. Ich schalte noch mal das Handy an und erhalte einen letzten Wetterbericht aus Deutschland. Das Wetter soll morgen perfekt für einen Gipfelversuch werden und sich anschließend langsam verschlechtern. Somit steht der Plan für den nächsten Tag auch fest: Gipfeltag! Ein paar von uns haben leichte Kopfschmerzen aber die Pharmaindustrie hat uns gut ausgestattet. Mit gespannter Vorfreude legen wir uns in die Zelte und versuchen ein wenig zu schlafen.
Aufgrund eines kleinen Zeitverschiebungsfehlers stelle ich meinen Handywecker versehentlich eine Stunde zu früh. Um 02:30 Uhr anstatt um 03:30 Uhr reißt uns der Wecker aus dem Schlaf. Ich bemerke es erst mal nicht und wecke alle auf. Es ist kalt und die Nacht sternenklar. Wir schmelzen noch mal Schnee und machen uns schlaftrunken fertig für den Aufstieg. Die Rucksäcke sind dies Mal sehr leicht, man nimmt sie kaum wahr. „Nehmt ihr die Daunenjacke mit?“, lautet die Frage des Morgens. Die Ansichten sind unterschiedlich, die Nacht ist völlig klar. Ich entscheide mich sie mitzunehmen, was sich noch als gute Entscheidung herausstellen wird. Ansonsten noch ein paar Müsliriegel, Lawinenausrüstung, Schneebrille und schon geht es los. Wir steigen mit Stirnlampen langsam den Gletscher weiter nach oben. Rechts von uns steilt sich ein großer Schutthang auf, der uns regelmäßig mit dumpfen Grollen erschreckt. Auf dem Weg finden wir teils autoreifengroße Steine. Eile ist angesagt: schnell raus aus der Schusslinie. Inzwischen ist uns auch aufgefallen, dass wir eine Stunde zu früh unterwegs sind, es nimmt mir aber keiner übel. Die Nacht ist klar und man sieht ganz gut. Nach dem großen Gletscherplateau erreichen wir den Steilhang, der in Richtung Gipfel führt. Die Ski bleiben hier und wir wechseln auf Steigeisen. Die Sonne geht langsam über dem Horizont auf und ein atemberaubender Blick eröffnet sich über den Kaukasus. Es wird windig und unterhalb von uns ziehen dichte Wolken über die unten liegenden 4000er. Im ersten Augenblick sind wir begeistert von diesem Spektakel und steigen, mit der Hoffnung gleich am Gipfel über den Wolken zu stehen, weiter nach oben. Eine Stunde später sehen wir nichts mehr, die Sicht reicht gerade mal bis zum Seilpartner. Die Gruppe unter uns, die wir noch kurz vorher gesehen haben, hat scheinbar den Rückzug angetreten. Allerdings fehlen uns nur noch 200hm bis zum Gipfel und wir haben ein GPS-Gerät dabei. Es bedarf keiner wirklichen Absprache, wir steigen weiter nach oben. Der Weg ist zwar nicht immer eindeutig aber ein paar Spuren im Schnee sind immer noch sichtbar. Auf etwa 4900m stehen wir dann tatsächlich vor dem letzten Steilstück, einer Eis- und Firnwand mit 45° Neigung. Ich wechsle auf die Frontalzacken und steige vor. Im Fels sind gelegentlich ein paar Schlingen, so dass man auch mal eine Sicherung legen kann. Am letzten großen Felsbrocken baue ich einen Stand und sichere die anderen schnell nach. Sicher ist sicher bei den Verhältnissen. Nach dem Steilstück wird der Hang wieder flacher und wir können normal gehen. Nach einigen Metern ändert sich die Neigung und es geht wieder bergab. „Sind wir am Gipfel?“ Es muss der Gipfel sein, überall geht es bergab. Die Freude ist groß, wir stehen auf dem Gipfel des Mount Kazbek. Wir umarmen uns und genießen den Augenblick als ständen wir auf dem Dach der Welt. Lange dauert unser Aufenthalt hier oben aber nicht, der Nebel hat sich inzwischen zum Schneesturm entwickelt. Unsere Jacken sind von der Kälte und dem Schnee völlig zusammengefroren und unsere Situation wird mit dem Aufenthalt hier oben nicht wirklich besser. Ein wenig Sorge über den Abstieg und das schlechte Wetter macht sich breit. In dem Augenblick bin ich froh, dass ich meine Daunenjacke mitgenommen habe. Inzwischen habe ich alles an, was mein Rucksack hergibt. Noch ein Gipfelfoto, welches eigentlich überall auf dieser Welt sein könnte und wir folgen langsam unsern Spuren zurück zur Steilwand.
Aufgrund des Sturms entscheiden wir uns vom letzten Standplatz abzuseilen und nichts zu riskieren. Hier auf 5000m holt uns bei dem Wetter niemand raus und schon gar nicht hier im Kaukasus. Also vorsichtig abseilen und das GPS-Gerät immer gut im Auge behalten. Wenn es aber ein Mal schlecht läuft, dann richtig. Beim Abziehen des Seils bleibt dieses natürlich hängen und lässt sich nicht mehr lösen. Einer muss wieder hoch und das Seil losmachen, wir brauchen es definitiv für die Abfahrt und den Gletscher. Tom nimmt sein Herz in die Hand und klettert noch mal hoch. Einige Minuten später kommt das Seil runter und Tom klettert wieder ab. Ich bin erleichtert: War ja mein Seil. Nun heißt es blind dem GPS-Gerät folgen und vertrauen. Ist anfangs etwas ungewöhnlich aber es funktioniert super. Michael kennt sich gut mit dem Ding aus und führt uns tatsächlich wieder zurück zu unseren Skiern, die wir übrigens nicht markiert haben. Somit haben wir Glück, dass diese genau auf dem Track liegen. Mir fällt ein Stein von Herzen. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Nur noch bis zu den Zelten abfahren und wir sind wieder in sicherer Umgebung. Allerdings müssen wir zu fünft ohne Sicht am Seil abfahren, was überhaupt kein Spaß ist. Alle 10 m bleibt das Seil irgendwo hängen und es haut uns hin. Zudem funktioniert das GPS-Gerät nur in Bewegung und Michael muss das Gerät dauernd im Auge behalten und kann nicht nach vorne schauen. Dies wird ihm auch gleich zum Verhängnis, ein kurzer Ruck und Michael steckt mit einem Bein in einer Gletscherspalte. Zum Glück bricht er nur mit einem Bein ein, so dass er sich selber aus der misslichen Lage befreien kann. Und auch die Skier sind noch an den Füßen. Nicht auszudenken, über 3000 Hm ohne Skier bewältigen zu müssen. Nach einer nicht enden wollenden Abfahrt kommen wir irgendwann endlich unter die Wolkendecke und haben wieder Sicht. Der Gletscher ist hier sehr flach und die Zelte bereits in Sichtweite. Wir packen das Seil ein und fahren mit ein paar schönen Schwüngen zu den Zelten. Jeder ist froh, heil und gesund vom Berg gekommen zu sein. Nach ein paar Stunden Erholung und Schlaf kochen wir noch einmal. Allerdings kann ich das Trekkingessen heute nicht mehr sehen. Ich entscheide mich für Schokolade und Studentenfutter. Der Wind weht mit voller Wucht über die Zelte und wir sind zu kaputt, um heute noch abzubauen. Eine weitere Nacht auf 4000m steht uns bevor.
Die Nacht ist stürmisch und alle 5 Minuten schneit es den Raureif der Atemluft wieder zurück ins Gesicht. Ich habe nicht besonders gut geschlafen, fühle mich aber fit. Wir quälen uns langsam aus den warmen Schlafsäcken und freuen uns über den Schnee in den Skischuhen. Für heute stehen nur noch der Abbau und die Abfahrt auf dem Plan, also frühstücken wir in Ruhe, packen zusammen und fahren ab. Das Wetter wird langsam besser und der Kaukasus zeigt sich von seiner besten Seite. Kurz vor der Meteostation sehen wir noch die Gruppe der Franzosen vom Vortag, die abgebrochen haben. Auch die sind scheinbar froh uns wieder zu sehen. Aufgrund der Berichte und Bilder im Internet, entschließen wir uns für einen kleinen Abstecher in die Meteostation. Wir wollen uns ein eigenes Bild vom Zustand machen. Hier treffen wir zwei georgische Bergführer, die eigentlich auch den Kazbek besteigen wollten. Allerdings ist Tato die Skibindung gebrochen und sie sitzen hier gerade fest. Archil und Tato laden uns ein, noch eine Nacht auf der Hütte zu bleiben und was gemeinsam zu essen. Als Gegenleistung bieten wir den beiden unser Panzertape an, um den Ski zu reparieren. So verbringen wir einen sehr lustigen Abend auf der Hütte, essen was Normales und trinken einem guten Schnaps auf unseren Gipfelerfolg.
Am nächsten Tag folgt noch eine großartige Abfahrt über 1400 Hm ins Tal. Der Ski von Tato hält dank des Panzertapes perfekt. Wir können den zwei Georgischen Locals folgen und eine perfekte Abfahrt genießen.
Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir wieder gesund und munter zurück bei Nunu in unserem Guesthouse. Die Sonne lacht vom Himmel, als wäre nichts gewesen. Wir trocknen unsere Sachen bei strahlendem Sonnenschein und genießen die Wärme auf den Isomatten. Am Abend feiern wir unseren Gipfelerfolg mit einem ausgiebigen lokalen Essen, einigen Bieren und natürlich mit einem guten Schluck Chacha, dem georgischen Traubenschnaps.
Fakten:
Flüge: gehen von München direkt nach Tiflis (Hauptstadt Georgiens). Preis liegt bei ca. 350€ mit Lufthansa. Man kann auch günstiger fliegen aber nur mit Zwischenstopp.
Transport Flughafen – Stephansminda: bereits am Flughafen wird man angesprochen, wenn man mit Ski aus dem Flieger kommt. die Taxifahrten prügeln sich fast um einen, auch mitten in der Nacht. Ihr könnt ruhig handeln, eine fahrt vom Flughafen nach Stephansminda kostet ca. 130 – 150 Euro pro Auto. Es geht aber auch noch billiger, in dem ihr mit dem Bus fahrt. Diese fahren aber von einem bestimmten Platz in Tiflis und nicht vom Flughafen. Ein Teil des Preises muss meist vorher gezahlt werden, da der Fahrer tanken muss:-)! Am Kreuzpass wird kurz gebetet!
Unterkunft Stephansminda: auch hier schlagen sich die Leute um euch. Ihr könnt einfach hin und euch eine Unterkunft aussuchen. Wir haben 25 Euro mit Halbpension pro Übernachtung gezahlt. Unsere Sachen konnten wir einschließen. Das Essen war sehr fettig aber gut. Liegt wohl an den kalten Wintern dort.
Aufstieg: wir sind mit Zelt aufgestiegen, was eine bessere Planung und Aklimatisierung ermöglicht. Man kann auch direkt zur Meteostation aufsteigen, dass sollte man aber nicht unterschätzen. Es sind fast 2000Hm und man sollte aklimatisiert sein. Die Schlafräume in der Hütte sind ziemlich spartanisch und nicht sehr sauber. Es gibt einen Aufenthaltsraum für Jedermann, der aber nicht beheizbar ist. Der Raum mit Ofen kann nur mit einem Schlüssel geöffnet werden, den die Bergführer vor Ort haben. Wenn man Glück hat, ist jemand drin.
Gipfel: der Gipfel ist recht leicht und die Steilwand hat nur 45°, alles kein Problem. Zudem sind im Stein auf der linken Seite ein paar Schlingen drin, über die man sichern kann. Der Gletscher ist dennoch recht spaltenreich, also nur angeseilt laufen und aufpassen.
Tiflis: wir haben anschließend noch drei Tage in Tiflis verbracht. Eine wunderschöne und sehenswerte Stadt. Dort könnt ihr sehr günstig und gut in Hostels übernachten. Die Übernachtung kostet ca. 10 – 15 Euro.