von Arthur am 09. Juni, 2012

Routenbeschreibung RWI (6+) und Entdeckungsreise (7-/5+ A0)

Die Alpinsport-Basis war am Wochenende mal wieder unterwegs und hat die Mehrseillängen am Westsockel des Treffauer für euch getestet. Auf dem Programm standen die Routen RWI (6+) und Entdeckungsreise (7-), die wir hintereinander geklettert sind. Bitte bedenkt, dass die Wegscheidalm im Winter 2011/12 von einer Lawine komplett zerstört wurde und somit dort oben nun keine Übernachtungsmöglichkeit mehr besteht. Deshalb haben wir die Routen als Tagesaktionen gemacht und wollen euch diese jetzt kurz vorstellen.

Da Fronleichnam ein Feiertag und zudem auch nur für diesen Tag gutes Wetter angesagt ist, entschließen wir uns für den einen Tag in den Wildern Kaiser zu fahren und die ersten Mehrseillängen der Saison zu klettern. Die Entscheidung erweist sich als genau richtig, denn das Wetter ist bombig. Wir fahren durch Scheffau durch und biegen nach der Kirche rechts auf eine schmale Waldstraße ab. Diese führt uns direkt zum Jägerwirt, wo wir das Auto abstellen und zum Westsockel des Treffauer aufsteigen. An der kaputten Wegscheidalm bzw. den Überresten vorbei, erreichen wir die Wand und steigen in die erste Route (RWI) ein, die sehr gut an dem Holzschild am Einstieg erkennbar ist.

Einstieg mit Holzschild RWI

 

Nach dem großen Felsausbruch verlaufen die ersten zwei Seillängen der Route jetzt weiter rechts, somit ist auch der Einstieg weiter oben. Der Anfang ist eine längere Querrung über einen Plattenteil, der sich bei Nässe als gar nicht so einfach erweist. Allerdings ist die Route, schon mal vorweg genommen, perfekt abgesichert. Ein Bohrhaken folgt auf den anderen, so dass man die Route auch bei leichter Nässe noch gut und sicher klettern kann. Anschließend folgen einige schöne Seillängen über Platten und Wasserrillen (5), bis man zur Schlüsselseillänge kommt. Diese hat uns eher überrascht, da Sie zwar im Panico Kletterführer mit 6+ bewertet ist, uns aber nicht so vorkam. Eine wirklich wunderschöne Seillänge ohne große Schwierigkeiten. Nach zwei weiteren Seillängen im 5. und 6. Grad gelangt man auf ein großes Grasplateau, an dem wir erstmal eine kurze Trink- und Corny-Pause machen, bevor es dann mit den letzten zwei Seillängen weitergeht. Diese sind noch mal wirklich toll zu klettern und sehr lohnend. Am Ende Seilen wir über die Route und ab dem Plateau über die Abseilpiste zum Einstieg der Entdeckungsreise ab.

Abseilen über die RWI

 

Direkt am Einstieg angekommen, steigen wir sofort in die Entdeckungsreise ein. Es geht gleich mit einer spannenden Plattenquerrung im 5. Grad los. Nach der Seillänge kommen erstmal zwei einfache 3er Seillängen, in denen man auch nicht mehr so viele Haken findet. Hier heißt es gut orientieren und nach Haken suchen. Allerdings ist die Orientierung auch nicht so schwierig, da die Route einer eindeutigen Rinne folgt. Hier zeigt sich, dass die Entdeckungsreise zwar gleich neben der RWI liegt aber nicht ganz so gut abgesichert ist. Dennoch ist genug Hakenmaterial da, nur nicht vergleichbar mit der RWI. Nach den einfachen Seillängen kommt dann die Schlüsselseillänge mit einer unglaublichen Wasserrinne im Grat 7-. Aber keine Angst, die Stelle ist so gebohrt, dass man Sie problemlos A0 klettern kann. Frei ist aber schöner und es geht auch, wenn man gut steht. Anschließend folgen zwei einfache Seillängen bis zum Grasplateau. Hier haben wir leider keinen Stand gefunden, so dass wir selber einen gebaut haben, was kein Problem war.

Standplatz am Grasplateau

Standplatz am Grasplateau

Dann ging es noch einmal ein weinig zur Sache. Noch mal zwei Seillängen im besten Fels und teils leicht überhängend (bis 5+) lagen vor uns. Es war eine wahre Freude, diese noch zum Schluss zu klettern, bevor wir dann über die Route und die Abseilpiste abseilten.

letzte Seillänge von Entdeckungsreise

letzte Seillänge von Entdeckungsreise

Traumhafter kleiner Überhang (ganz oben) mit riesen Henkeln

Traumhafter kleiner Überhang (ganz oben) mit riesen Henkeln

 

Anschlißend stiegen wir zum Jägerwirt ab, gönnten uns ein gutes Abendessen und ein Radler, bevor es dann wieder heim ging.

 

Fazit:

Beide Routen sind sehr lohnenswert und sehr gut abgesichert. Sie eignen sich super für den Einstieg ins Mehrseillängenkletern oder für den Start in die Saison. Die Schlüsselstelle der Entdeckungsreise lässt sich problemlos A0 klettern, so dass die Route dann wesentlich leichter bewertet werden kann.

Topos unter:

RWI

Entdeckungsreise

 

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