von Arthur am 01. April, 2011

Test Ortik Jetstream 2

Wir haben folgenden Testbericht zum Ortik Jetstream im Netz gefunden, den wir euch nicht vorenthalten möchten. Der Testbericht ist auf folgender Website zu finden: http://byfairmeans2010.blogspot.com/p/testbericht-ortik-jet-stream-2.html

Testbericht „Ortik Jet Stream 2“

Wir werden früh am Morgen von klirrender Kälte geweckt, weit vor unserem geplanten Aufstehen um 4 Uhr. Das Zelt ist von außen mit gefrorenem Raureif bedeckt. Schnell trinken wir noch einmal heißen Tee und das gute Frühstück wirkt wohltuend. Mit dem Anlegen des Klettergurts steigt auch die Nervosität vor dem Berg, dessen Spitze wir zum ersten Mal klar und deutlich erkennen, als wir aus dem Zelt kriechen…

(Auszug aus dem Tagebuch “by fair means 2010“)

Das kleine gelbe Zelt, welches uns nicht nur in dieser Nacht begleitet hat ist das „Ortik Jet-Stream 2“, ein geodätisches Zelt, welches wir für unsere “by fair means“ Berg- und Radtour von der Firma Alpinsport-Basis gesponsert bekamen.  Im Verlauf unserer über 5-wöchigen Reise wurde es unser treuer Begleiter bei Wind und Wetter, Sturm und Nebel, Regen und Sonnenschein.

 

Das Zelt der portugiesischen Firma bietet ausreichend Platz für 2 Personen auch, und das ist bei Zelten mit diesem Einsatzzweck ungewöhnlich, zum aufrecht sitzen. Selbst ich als 1,94 Mann hatte keinerlei Probleme mich aufrecht hinzusetzen. Die Stabilität des Zeltes ist absolut bemerkenswert, genauso die Variabilität des Gewichts. Mit den drei Kategorien: Bomb Proof (Verwendung aller Stangen: 4,77kg), Light (2 Stangen werden bei geringem Stabilitätsverlust weggelassen: 4,37kg) und Minimal (nur noch 3 statt der original 6 Stangen werden genutzt: 3,82kg) wurden viele unterschiedliche Einsatzbereiche erschlossen. Sicher fällt sofort auf, dass das Zelt insgesamt kein Leichtgewicht ist, was sich auf dem Rad zwar nicht, aber beim Bergaufstieg durchaus bemerkbar macht. Wir nutzten das Zelt in der Light Version, was für unsere Zwecke vollkommen ausreichte. Im Lieferumfang waren 7 Stangen (eine für den Eingang sowie 6 Stangen, die ins Innenzelt eingefädelt werden), 1 Innenzelt, 1 Außenzelt, 1 Zelthülle und diverse Heringe enthalten.

Der erste Eindruck

Als wir es zum ersten Mal aufbauten, stellten wir erstaunt fest, dass dieses Zelt selbst ohne Gebrauchsanweisung innerhalb von wenigen Minuten zu errichten ist. Dadurch, dass die Gestängekanäle durchgehend sind, verhaken sich die stabilen Aluminiumrohre nicht beim ein- und ausfädeln. Weiterhin erfreut man sich jedes Mal über die ausgesprochen straff sitzende Außenhülle auch dann, wenn sie nur mit einigen wenigen Heringen befestigt wurde. Als es schließlich fertig voruns stand begutachteten wir das gute Stück erst einmal: Der Hintereingang ist mit einem langen, geraden Reißverschluss versehen (im Übrigen der einzige seiner Form, denn alle anderen sind rund und somit leichter zu öffnen, da der Reißverschluss sich nirgends verhaken kann), seitlich recht schlank geschnitten und der vordere Eingang ist bis circa zu zwei Dritteln zu öffnen, wieder in der ausgefeilten runden Reißverschlussform. Öffnet man das Außenzelt, so kommt ein kleinesVorzelt zum Vorschein. Das Innenzelt wirkt hoch und selbst für mich ist genügend Platz vorhanden, um mich aufzusetzen. An beiden Seiten befinden sich lang gezogene Ablagen, auf denen man Stirnlampe u. Ä. verstauen kann. Ausreichend ist auch der Platz fürs Schlafen, obwohl ein bis zwei Zentimeter mehr Länge besser gewesen wären. Wenn viel Gepäck in beiden Vorzelten gelagert wird stößt dies von außen an das Innenzelt, was natürlich die Länge verringert. In der Breite ist jedoch nichts zu sagen, da das „Ortik Jet-Stream 2“ optimalen Platz für Zwei Personen bietet, mehr als Zwei können jedoch nicht gleichzeitig im Zelt nächtigen.

 

Generell ist das Zelt auch wunderbar verarbeitet, die verklebten Nähte garantieren für trockenes Schlafen auch bei Regen, gerissen ist bisher auch noch nichts, was ebenfalls für die gute Verarbeitung spricht. Einziges Manko dahingehend ist der recht eng dimensionierte Gestängekanal für das Vorderzelt, welcher auch durch die Verklebung das Einfädeln erschwert (dies wurde jedoch beim 2011er Modell entsprechend verändert).

Das Einpacken gelang uns wiederum sehr schnell und wir erfreuten uns immer wieder an der großzügig dimensionierten Packhülle, die das Zelt jedes Mal ohne Probleme aufnahm, auch wenn es mal schlecht eingerollt wurde. Anschließend besteht natürlich die Möglichkeit das Zelt recht klein zu schnüren, sodass es perfekt auf einen Rucksack passt.

Erprobung im Einsatz

 
Im über 5-wöchigen Dauereinsatz konnten wir das Zelt bei unterschiedlichen Temperaturen und Witterungen genauestens testen. Auffallend ist die ausgesprochen gute Wärmespeicherung des Zeltes. Die Entwickler haben den unteren Teil des Produkts extra mit einem helleren Gelb versehen, als den oberen Teil. Dies hat den wohltuenden Effekt, dass das Zelt morgens uns abends (wenndie Sonne noch niedrig ist) heller und schneller wärmer wird, wohingegen mittags (wenn die Sonne ganz weit oben steht) die Wärme zum Teil abgestrahlt wird. Auch nachts ließ sich die gute Zeltisolation beobachten, da es bei kalten Temperaturen sich schnell aufheizte und angenehm warm blieb. Diese positiven Effekte haben jedoch den sehr großen Nachteil, dass wir das Zelt meistens noch nass einpacken mussten. In der Nacht bildet sich trotz Lüftungsöffnungen im Innenzelt Kondenswasser am Außenzelt, das Innenzelt hingegen ist nicht betroffen. Obwohl wir fast jeden Morgen versuchten dem Zelt viel Sonne zu gönnen war es noch nass als wir es einpacken mussten, da wir schließlich nicht mehrere Stunden nur das Zelt trocknen wollten. Das eingepackte, nasse Zelt begann dann logischerweise nach einiger Zeit zu riechen, was das schlafen nicht unbedingt angenehmer machte. Wir probierten während der Tour vieleMöglichkeiten aus, um die Lüftung noch zu verbessern (bspw. durch die Öffnung aller Lüftungsklappen und zusätzlich sämtlicher Ein- und Ausgänge selbst des Außenzeltes), jedoch blieb das Außenzelt am Morgen immer wieder nass. Mit diesem Effekt hatten wir nicht gerechnet und so mussten wir fast jeden Tag ein schwereres Zelt mitführen, als eigentlich angegeben ist.

 

Trotzdem konnten wir viele ruhige und vor allem trockene Nächte dank des hervorragenden Wetterschutzes des „Jet-Stream 2“ verbringen. Wer also ein geodätisches Zelt zu einem vergleichsweise geringen Preis sucht ist hiermit vollkommen gut beraten, denn ein stabileres Zelt hätte man sich auf 3.259 m nicht wünschen können.

 

Die Alpinsport-Basis freut sich auf deinen Kommentar